Ein Kind hört nicht zu, weil Sie nicht so sprechen, dass es es versteht. Erstens: Sprechen Sie konsequent. Nicht „Das weißt du doch!“ oder „Hab ich’s dir nicht gesagt!“, sondern „Ich sehe, du willst keinen Hut tragen. Lass uns einen aussuchen: den mit dem Hasen oder den mit den Ohren?“ Das gibt dem Kind eine Wahlmöglichkeit, keinen Befehl.
Zweitens: Verwenden Sie Ich-Botschaften. Nicht „Du spuckst schon wieder!“, sondern „Ich finde es traurig, wenn Essen auf den Boden fällt. Ich möchte, dass wir in Ruhe essen.“ Das weckt Mitgefühl, nicht Abwehr.
Drittens: Fassen Sie sich kurz. Kinder hören nicht lange Reden. Statt „Du solltest dir das Gesicht waschen, die Zähne putzen, deinen Schlafanzug anziehen, ein Buch lesen und ins Bett gehen“ sagen Sie: „Jetzt ist das Waschbecken dran.“ Dann: „Zähne.“ Dann: „Buch.“ Schritt für Schritt.
Viertens: Geben Sie Feedback. „Ich sehe, du willst deine Spielsachen jetzt noch nicht wegräumen. Brauchst du noch zwei Minuten?“ Das gibt dem Kind Kontrolle. Es fühlt sich wertgeschätzt und stimmt schneller zu.
Fünftens: Drohen Sie nicht. „Wenn du deine Spielsachen nicht wegräumst, gibt es kein Eis“ ist keine Disziplin, sondern Manipulation. Das lehrt Angst, nicht Verantwortungsbewusstsein. Besser: „Wenn du deine Spielsachen wegräumst, gehen wir spazieren.“
